Rezension: DUMPLIN’ – Go Big or go Home von Julie Murphy

Juni 22, 2018

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Julie Murphy | DUMPLIN’ – Go Big or go Home | New Adult | 21.03.2018 | 4oo Seiten | Verlag: Fischer FJB | Übersetzung: Kattrin Stier | Preis für HC / E-Book: 18, 99 / 16,99 | Ansehen bei Amazon

KLAPPENTEXT

Die #1 der „New York Times“-Bestsellerliste: Dick UND schön? Unsicher UND mutig? Dumplin‘ ist all das und noch viel mehr.

Willowdean – „16, Dolly-Parton-Verehrerin und die Dicke vom Dienst“ – wird von ihrer Mutter immer nur Dumplin’ genannt. Bisher hat sie sich in ihrem Körper eigentlich immer wohl gefühlt. Sie ist eben dick – na und? Mit ihrer besten Freundin Ellen an ihrer Seite ist das sowieso total egal.
Doch dann lernt sie den sportlichen und unfassbar attraktiven Bo kennen. Kein Wunder, dass sie sich hoffnungslos in ihn verknallt – dass er sie allerdings aus heiterem Himmel küsst, verunsichert sie völlig. Plötzlich macht es ihr doch etwas aus, nicht schlank zu sein. 
Um ihre Selbstzweifel in den Griff zu bekommen, beschließt Will, sich der furchteinflößendsten Herausforderung in ganz Clover City zu stellen: Sie will am „Miss Teen Blue Bonnet“-Schönheitswettbewerb teilnehmen und allen – vor allem sich selbst – beweisen, dass die Kleidergröße für das ganz große Glück überhaupt keine Rolle spielt. [Quelle]


Dieses Buch habe ich zufällig in den Sozial Media Kanälen gesehen und war deswegen sehr neugierig auf die Geschichte. In der Geschichte geht es um die 16-jährige Willowdean Dickson, die von ihrer Mutter Dumplin genannt wird. Ihre Mutter ist eine frühere Schönheitskönigin, die stolz darauf ist in ihr altes Wettbewerbskleid zu passen. Und das ist fast 20 Jahre her. Leider steht sie dem Übergewicht ihrer Tochter sehr kritisch gegenüber. Zwischen Mutter und Tochter gibt es aber ein sehr angespanntes Verhältnis, seid dem Tod ihrer Tante Lucy. Diese ist mit 36 Jahren an einem plötzlichen Herzinfarkt gestorben, das auf ihr Gewichtsproblem zurückzuführen war. Sie vermisst ihre Tante sehr, da sie für sie eine Art Kompass im Leben war. Eigentlich ist Will mit sich zufrieden und doch kommen ihr langsam kleine zweifel. Sie arbeitet neben der Schule im Fast Food Imbiss Harpers und schwärmt heimlich für ihren Kollegen Bo. Doch dann verändert sich etwas und bringt so einige Steine ins rollen.

 

“[…] Der Himmel ist ja verdammt nochmal viel zu groß, um ihn nicht mit jemandem zu teilen. […]”

(Im Buch S. 59)

 

Der Schreibstil der Autorin war sehr locker und angenehm und ließ sich sehr gut lesen. Die Handlung selbst wird aus Wills Sicht erzählt, so konnte man sich sehr gut in sie und ihre Gefühle hineinversetzen. Das große Thema in diesem Buch ist natürlich ihr Gewicht und wie sie selbst dazu steht und sich Gedanken darüber macht was andere von ihr denken. Und ich finde es einfach mal große Klasse das dies auch mal zum Thema gemacht wird. Es ist wichtig das sich jeder in seiner Haut wohlfühlt und sein kann wie er will. Gerade am Anfang hat man nicht das Gefühl das sie Probleme mit sich hätte, doch dann passieren so einige Dinge die dazu führen das sich ein neues Selbstbewusstsein aufbauen muss. Manchmal hatte ich so einige Schwierigkeiten nachzuvollziehen wo gerade das Problem. Manchmal wurde aus einer Mücke ein Elefant gemacht.

Aber gerade das macht die Geschichte und die Protagonistin so charmant. Es gibt so viele Ecken und Kanten die dieses Buch ausmachen und dennoch gab es ein paar langatmige Stellen. Gerne hätte ich mehr über Wills Tante erfahren, oder mehr über ihr Umfeld oder über sie selbst. Besonders diese Schönheitswettbewerb Kultur in Amerika fand ich schon immer ziemlich erschreckend. Denn gerade dieser Wahn von Kindesbeinen an, ist dort sehr ausgeprägt. Ich fand es toll das Will an dem Wettbewerb teilnimmt und so, auch wenn es unbewusst ist, ein Vorbild für andere Mädchen mit Handicap ist. Dadurch entsteht eine einzigartige Freundschaft zwischen Hannah, Millie, Will und Amanda. Wie oft merken wir selbst das wir jemanden in Schubladen stecken ohne die Person wirklich zu kennen oder kennen lernen wollen.

 

” […] Es ist nie gut, wenn man jemanden verliert, sagt sie. Aber vielleicht sollte Lucy einfach nicht für immer dein Kompass sein. Vielleicht war sie gerade lange genug da, dass du lernen konntest, dein eigener Kompass zu sein und selbst deinen Weg zu finden. […] ” 

(Im Buch S. 230)

 

Zu den Protagonisten, Willowdean Dickson wirkt für jeden als ziemlich selbstbewusst. Kennt man sie aber besser, merkt man schnell das sie im inneren doch mit sich hadert. Zwischen ihr und ihrer Mutter gibt es so einige Spannungen, da diese nicht ganz glücklich über das Gewicht ihrer Tochter ist. Dann beschließt sie aus einem Impuls heraus beim Schönheitswettbewerb mitzumachen was auch noch zu einigen Spannungen zwischen Mutter und Tochter führt. Zur Seite stehen ihr ihre beste Freundin Ellen und der gutaussehnde und stille Bo, für den sie schwärmt. Sie macht im laufe der Geschichte eine tolle Entwicklung durch und wächst über sich hinaus.

Bo Larson, ist eher ein stiller Charakter der nach und nach auftaut. Er ist von Wills Art und Weise fasziniert und möchte sie näher kennen lernen. Als die beiden sich näher kommen und sich küssen, keimen bei Will Zweifel auf, wie sie beide zusammen aussehen und welchen Spott sie einfangen würden. Ich mochte ihn sehr gerne und hab ihm seine Beweggründe abgenommen.

“Dumplin’- Go big or go home” ist eine schöne und tiefgründige Geschichte, die ein großes gesellschaftliches Problem wiederspiegelt, was viel zu oft tot geschwiegen wird. Trotzdem hatte ich im lauf der Geschichte das Gefühl das dies immer weiter in den Hintergrund rückte. Da hätte man doch ein wenig mehr rausholen können, wie ich finde. Ansonsten ist es eine tolle Geschichte mit einer nicht so perfekten Protagonisten, die manch falsche Entscheidung trifft und trotzdem unbewusst zum Vorbild wird. Ich kann es euch nur empfehlen!

 

 

 

 

 

 

 

 

©
Foto: Nadine Stang
Cover: Fischer FJB Verlag
Hummel Wertung mit Picsart

 

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