Rezension: Pretty von Georgia Clark

Dezember 22, 2017

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Georgia Clark | Pretty | Frauenromane | 25.09.2017 | 545 Seiten | Verlag: LYX Verlag | Preis für TB / E-Book: 12,90 / 9,99 | Ansehen bei Amazon | *Rezensionsexemplar

Welchen Preis würdest du zahlen, um nicht mehr einfach nur gewöhnlich zu sein?

Evie, Krista und Willow sind vor allem eins: durchschnittlich. Seit die drei Freundinnen das College hinter sich gebracht haben, versuchen sie, ihr Leben in New York einigermaßen auf die Reihe zu bekommen. Dass sich ihr Alltag kein bisschen so gestaltet, wie sie es aus Filmen und TV-Serien kennen, wird ihnen schnell klar. Statt teurer Schuhe, glamouröser Jobs und Cocktails rund um die Uhr schlagen sie sich mit fiesen Chefs, zu hohen Mieten und desaströsen Online-Dates herum.

All das ändert sich, als ihnen eines Tages ein Wundermittel namens Pretty in die Hände fällt. Ein einziger Tropfen soll genügen, um jedem Menschen zu unglaublicher Schönheit zu verhelfen. Evie, Krista und Willow probieren es aus – und sind von einer Sekunde auf die andere alles andere als normal.

Schön zu sein verändert ihr Leben. Mit einem Mal ergeben sich Chancen, die zuvor undenkbar gewesen wären, Türen öffnen sich, die stets fest verschlossen waren. Es ist wie ein Traum, alles scheint möglich. Doch je öfter die drei einen Tropfen von Pretty zu sich nehmen und je mehr Zeit sie in ihrem neuen Körper verbringen, desto dringender wird die Frage: Was geschieht, wenn sie Pretty aufgebraucht haben und sie zu ihrem normalen Ich zurückkehren? Wissen sie überhaupt noch, wer sie wirklich sind?


Dieses Buch habe ich zufällig entdeckt und fand den Klappentext sehr interessant. Warum? Weil ich finde das dieses Thema mit den Schönheitsidealen allgegenwärtig ist. Ob man in einer Zeitung blättert oder es im Fernseher sieht über all sieht man diese Makellosen Schönheiten. Und das greift diese Geschichte “Pretty” auf, dieses gesellschaftliche Problem wird auf eine wundervolle und humorvolle Weise durchleuchtet. Diese Geschichte regt wirklich zum Nachdenken an, es zeigt das es ein gewissen gesellschaftlichen Zwang gibt dem viele nacheifern wollen. Man möchte nicht nur Durchschnittlich sein sondern eine schöne, im Mittelpunkt stehende Frau sein. Und diese Zweifel kennen wir doch alle ein wenig oder? Wenn man ein wenig zu genommen hat, oder nicht so schöne Haut hat?

Den Schreibstil empfand ich als locker und flüssig und habe mich schnell in die Geschichte hineinversetzen können, bzw in die drei Protagonistinnen. Die Sichtweise wechselt immer wieder zwischen den dreien, deswegen konnte man gut einen Einblick in ihre Freundschaft zueinander aber auch ihr Leben mit Pretty bekommen.

Zu den Protagonisten, Evie ist bisexuell und eine überzeugte Feministin und arbeitet als Korrektorin für das Frauenmagazin Salty. Das würde ganz gut klingen würde sie nicht über das schreiben was sie so ablehnt dazu kommen noch die Schönheitsideale, ist mit sich selbst und mit ihren Aussehen unzufrieden ist will das ändern. Trotz Skepsis an Pretty nimmt sie es und sieht darin ihre feministischen Ansichten öffentlich zu verbreiten.

Dann gibt es da noch ihre Mitbewohnerin Krista, die um jeden Preis nach Hollywood will. Ihr Jura Studium hat sie abgebrochen um ihren Traum, Schauspielerin zu werden, wahr werden zu lassen. Aber der große Durchbruch lässt auf sich warten und der Schuldenberg hinter ihr wird immer größer. Auch sie nimmt Pretty und dies öffnet ihr viele Türen in Hollywood, aber sie merkt schnell das da mehr Schein als Sein herrscht.

Und dann gibt es da noch Willow, die gerne eine große Künstlerin sein würde. Dies ist aber nicht so einfach, weil ihr Vater der berühmte Filmemacher Matteo Hendriksen ist ,denn ihre Leistung wird kritischer beäugt als bei jedem anderen. Das führt natürlich dazu das sie unter immensen Druck steht und sogar ihren Freund Mark auf Distanz hält.

Auch wenn ich mit der ein oder anderen Protagonistin meine Schwierigkeiten hatte mit ihr warm zu werden, trotzdem gefiel mit die Geschichte durch ihre Kritik an dieses Weltbild “Schönheit” ganz gut. Auch wenn es manchmal etwas langatmig war. Die Geschichte zeigt einem auch das dir die Schönheit zwar alle Türen öffnen kann aber du trotzdem mit Fehlschlägen rechnen musst. Denn diese perfekte Welt, die einem vorgelebt wird gibt es nicht! Das lernen auch die drei Freundinnen und lernen dabei viel über sich selbst.

Alles in allem hat mir “Pretty” ganz gut gefallen und zum nachdenken gebracht. Die Geschichte ist ernst, humorvoll und vor allem kritisch gegenüber den Schönheitsidealen. Trotzdem hat mich ein wenig gestört das einige offene Fragen blieben und manche Stellen doch irgendwie langatmig waren. Ich fand es dennoch sehr unterhaltsam und kann es euch nur empfehlen!

 

 

 

 

 

©
Foto: Nadine Stang
Cover: LYX Verlag
Hummel Wertung mit Picsart

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