Rezension: Blutgesang von Julia Lange
Februar 21, 2019
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Julia Lange | Blutgesang | Fantasy | 01.02.2019 | 384 Seiten | Verlag: Knaur Verlag | Preis für TB / E-Book: 12,99 / 10,99 | Ansehen bei Amazon
KLAPPENTEXT
In Midea, der Stadt der schönen Künste, leben Menschen und das musikalisch begabte Volk der Zatarsi Seite an Seite, seit die Drachen ausgerottet wurden. Die ehemaligen Drachenjäger sorgen nun als Hüter für Sicherheit, nachdem verfluchtes Blut regelmäßig bei Menschen zu unkontrollierbarer Wut führt, so dass diese eingesperrt werden müssen. Ein Schicksal, das auch dem jungen Adligen Valerian droht. Auf der Flucht begegnet er der zatarsischen Sängerin Elezei, die selbst eine Rechnung mit den Hütern offen hat. Weder Valerian noch Elezei können ahnen, dass sie nur benutzt werden … [Quelle]
Durch die Programmvorschau bin ich erst auf dieses Buch aufmerksam geworden. Mich hat das Cover und der Klappentext sehr angesprochen und machte mich neugierig auf den Inhalt. Dies ist auch mein erstes Buch der Autorin und ich muss sagen ihr Schreibstil ist wirklich Klasse. Dieser ist locker und flüssig sowie mitreißend. Ich hatte das Gefühl mitten im geschehen zu sein und durfte selbst mit ermitteln. Denn im laufe der Geschichte bekommt man so einiges an Informationen geliefert was man nur noch richtig in Verbindung bringen muss. Dennoch wäre ich bis zum Schluss nicht darauf gekommen was genau hinter alldem steckte. Denn die Person blieb bis kurz vor Schluss unauffällig. Echt Klasse gemacht!
Als ich anfing zu lesen war ich sehr gespannt wann sich die beiden Protagonisten Valerian und Elezei treffen. Es war von Anfang an klar das sie aufeinander treffen nur die Frage blieb wie? Bis dahin geschieht aber schon mal viel. Und genau diese Abfolge der Ereignisse ist hier wichtig gewesen da es die Spannung der Geschichte aufbaut. Durch die verschieden Sichtweisen war es spannend zu erleben wie sie mit den Situationen umgehen die ihnen in den Weg gelegt werden. Als die beiden Protagonisten dann aber aufeinander treffen geht es Schlag auf Schlag. Ab diesen Zeitpunkt war es sehr schwer das Buch aus der Hand zu legen. Es passierte soviel das man gar nicht mehr wusste wie man alles zusammenfügen sollte. Die Geschichte blieb bis zum Schluss für mich unvorhersehbar. Und das will schon was heißen. Da ich meist schon in den ersten 50 Seiten wittere wohin der Hase läuft. Mich hat das also sehr beeindruckend zurück gelassen. Die Autorin hätte auch aus diesem Buch eine Diologie machen können, potenzial wäre auf jeden Fall vorhanden gewesen. Die Autorin hat hier eine schöne und komplexe Welt erschaffen, wo die Handlung nicht ganz vorhersehbar ist. Klar hat man schon eine gewisse Ahnung wohin der Weg führt aber dann doch so überrascht zu werden ist schon echt gut gemacht. Alle Charaktere waren für mich greifbar und tiefgründig dargestellt.
Zu den Protagonisten selbst, Valerian Morena ist jemand der gern in den Tag hineinlebt und dabei gern Wein bevorzugt. Er ist verlobt und tut so einiges für seine Liebe. Mit seinen besten Freund Timeon und seiner Schwester geht er gerne in die Arena und kämpft und wettet dort. Doch dann kommt alles anders. Er stellt warum er immer wieder starke Wutanfälle hat. Denn in Valerian fließt verfluchtes Blut. Und genau dieses ist in der Stadt nicht gern gesehen. So überschlagen sich die Ereignisse in seinem Leben und er muss lernen mit dem Verrat ihm gegenüber umzugehen. Mir gefiel besonders seine Entwicklung und das er seine Meinung wegen der Zatarsi ändert.
Elezei ist eine Zatarsi. Ihr Stamm die Azai sind sehr Stolz und lieben es Musik zu machen. Sie alle musizieren zusammen und verweben es gemeinsam zu einem Lied. Um viel musizieren zu können müssen sich die Zatarsi sich einen hohen Rang sowie freie Zeit erkämpfen. Dieses zeigen sie dann mit ihrem Gold was sie in ihren Haaren oder Körper tragen. Doch dann hört sie ein altes Lied ihres Stammes und folgt dieser Melodie. Dabei entdeckt sie einen Verletzten , der sie des Angriffes bezichtigt, und ein Zatarsi Messer das hinterlassen wurde. Sie will dieses mit den Azai klären doch dann tauchen die Hüter auf und sie flieht vom Tatort. Dies gilt aber als Schande bei ihrem Volk. Da sie schon schlechte Erfahrung gemacht hat mit den Hütern konnte ich ihr Verhalten da aber gut verstehen. Auch ihre Entwicklung gefiel mir und das sie über sich hinaus wächst.
Und dann gäbe es da noch die neugierige Hüterin Adorata. Sie ist für diese Geschichte sehr wichtig, Denn sie ist es die der Sache unbedingt nachgehen will und mehr über das Abkommen zwischen den Hütern und der Zatarsi wissen will. Was gar nicht so leicht ist. Denn alles was die Zatarsi angeht wird an die Großmeister weitergegeben und diese kümmern sich persönlich darum. Sie ist jemand der es hinterfragt und stößt dabei auf viele Details die einfach nicht zusammenpassen wollen. Aber bevor sie sich das ganze zusammen reimen kann, auch wenn sie vieles bereits ahnt, eskaliert die Situation.
“Blutgesang” konnte mich mit seiner komplexen Grundgeschichte sowie Handlung überzeugen. Es gibt viele tolle und überraschende Wendungen mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Man bekommt viele Informationen zu geworfen und dennoch war es mir bis zum Schluss nicht möglich alles zusammen zu führen. Auch die Charaktere konnten mich von sich überzeugen. Diese waren zu jeder Zeit greifbar und tiefgründig dargestellt. Ein Geheimnis was alles verändert und ein überraschendes Ende machen diese Geschichte überaus interessant und lesenswert. Ich kann euch diese Geschichte nur ans Herz legen!
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Foto: Nadine Stang
Cover: Knaur Verlag
Hummel Wertung mit Picsart