Rezension: Wicker King von Kayla Ancrum
Januar 6, 2019
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Kayla Ancrum | Wicker King | New Adult | 21.09.2018 | 320 Seiten | Verlag: dtv Verlag | Übersetzung: Uwe-Michael Gutzschhahn | Preis für TB / E-Book: 16,95 / 14,99 | Ansehen bei Amazon | *Rezensionsexemplar
KLAPPENTEXT
Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) mit Verbrennungen, die beide in die Psychiatrie eingeliefert werden. Einige Monate zuvor: In der Schule hängen August und Jack mit völlig verschiedenen Typen rum, privat verbindet die beiden aber seit Langem eine intensive Freundschaft. Doch Jack, Vorzeigeschüler, Spitzensportler, Mädchenschwarm, entwickelt immer stärkere Halluzinationen und driftet mehr und mehr in eine Fantasiewelt ab. In dieser ist er der König, der »Wicker King«, und August ist sein Ritter. Um Jack nah zu bleiben und zu verhindern, dass dieser sich endgültig in seiner Scheinwelt verliert, lässt sich August auf das Spiel ein: Er begibt sich gemeinsam mit Jack in dessen Fantasiewelt hinein und steuert sie beide damit genau auf die Katastrophe zu, die er verhindern wollte. [Quelle]
Zuallerst möchte ich sagen das ich das Cover dieser Geschichte echt toll finde, es ist einfach ein Buch was optisch auffällt. Aber auch das innen Leben kann sich sehen lassen, dort gibt es Fotos, andere Kritzeleien und ein sehr beeindruckenden Farbverlauf von den Buchseiten. Hier geht es ja um Jack und umso schlechter es ihm geht umso dunkler werden die Seiten bis sie ganz schwarz sind. Sowas hatte ich bis jetzt noch nicht in den Händen. Das gefiel mir sehr gut und hat Wiedererkennungswert.
Doch kommen wir nun zum Inhalt. Joar was soll ich dazu sagen. Die jeweiligen Kapitel sind kurz um genauer zu sein sehr kurz. Dazu habe ich die jeweiligen Überschriften nicht immer ganz nachvollziehen können. So ging es mir stellenweise auch mit den Kapiteln selbst. Sie konnten mich leider nicht ganz so begeistern wie erhofft. Das lag zum einen an dem Schreibstil der mich nicht angesprochen hat zum anderen an den sehr blassen Charakteren und deren flachen Dialogen. Ich hatte leider das Gefühl das vieles nur oberflächlich behandelt wurde, deswegen war ich irgendwann einfach nur noch genervt von dieser Geschichte. Ich hatte das Gefühl nur auf der Stelle zu treten weil einfach nichts passiert, dementsprechend brauchte ich auch ziemlich lange um diese Geschichte durchzulesen.
Mich hat es auch ein wenig verstört das hier dieses Thema so leichtfertig abgehandelt wurde. Jack hat starke Halluzinationen und es ist wirklich besorgniserregend wie August damit umgeht. Statt seinem Freund zuzureden das dieser zum Arzt geht, oder Hilfe sucht, unterstützt er ihn noch in seinen verrückten Ideen. Ich finde es wirklich sehr beängstigend wenn nicht so gar unverantwortlich das sogenannte Freunde so reagieren wenn es jemanden schlecht geht. Sagen wir es doch einfach mal so, hätten sie so weiter gemacht wie bislang wäre Jack definitiv zu Tode gekommen. Und nicht nur August ist Schuld daran, es gibt noch weitere Personen die von Jacks Halluzinationen wissen und einfach dazu schweigen. Das hat mich einfach so wütend gemacht, das die Zwillinge erst eingreifen wenn jemand zu schaden kommt. Sie sehen sich alle tagtäglich in der Schule und hängen in der Cafeteria ab und trotzdem schauen sie alle zu wie Jack sich nach und nach verliert. Und gerade August der fast 24 Stunden mit ihm zusammenhängt hinterfragt einfach nichts mehr und lässt sich somit immer weiter in diese Scheinwelt hineinziehen. So kommt es auch das beide in eine lebensbedrohliche Situation hineingeraten.
Wahrscheinlich gibt es viele, wie meine Freundin die mir das Buch geliehen hat, die dieses Buch toll finden aber bei mir war das so gar nicht der Fall. Es gibt bestimmt viele Bücher zu dem Thema Co-Abhängigkeit, aber ich kann mir nicht vorstellen das es niemanden gibt, auch nicht in anderen Geschichten, der sich darum kümmert. Es ist traurig, es macht mich extrem wütend das niemand sich um Jack kümmert. Ich kann es mir gar nicht vorstellen das es sowas in der wirklichen Welt geben soll. Das man so blind sein kann und nicht sieht wie es seinem besten Freund geht oder einfach weg sieht. Das schlimmste daran ist noch das August alles tut um seinen besten Freund glücklich zu machen. Diese Co-Abhängigkeit wurde schon auf eine gefährliche Art und Weise beschrieben. Wie gesagt einfach zum Haare raufen.
Wie ich schon erwähnte fand ich die Charaktere ziemlich blass, aber nicht nur das sie wirkten auch irgendwie unnahbar. Für mich waren sie zu keinem Zeitpunkt greifbar. Was sehr schade ist. Klar konnte man Jacks Veränderungen irgendwie verstehen. Aber ich konnte mich nicht in diese Geschichte und Charaktere einfühlen.
“Wicker King” konnte mich leider, trotz seiner tollen Aufmachung, nicht inhaltlich überzeugen. Der Schreibstil konnte mich nicht ansprechen und die Charaktere und Dialoge wirkten auf mich sehr blass und oberflächlich. Ich finde es sehr beängstigend und unverantwortlich wie Jacks Freunde mit seinen Halluzinationen umgehen. Mich hat diese Geschichte sehr aufgeregt. Sodass ich nur über soviel Rücksichtslosigkeit und wegschauen nur den Kopfschütteln konnte.
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Foto: Nadine Stang/Picsart
Cover: dtv Verlag
Hummel Wertung mit Picsart