Rezension: Die höchst wundersame Reise zum Ende der Welt von Nicholas Gannon
Dezember 9, 2018
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Nicholas Gannon | Die höchst wundersame Reise zum Ende der Welt | Jugendbuch | 30.11.2018 | 368 Seiten | Verlag: Carlsen Verlag | Illustrationen: Harriet Fricke | Preis für HC / TB / E-Book: 17,- / 9,99 / 11,99 | Ansehen bei Amazon
KLAPPENTEXT
Archer will die Welt erforschen, vom Dschungel bis zur Eiswüste– genau wie seine Großeltern. Doch die sind vor zwei Jahren spurlos bei einer Expedition am Südpol verschwunden. Seitdem lassen Archers Eltern ihn kaum noch vor die Tür. Bis eines Tages ein einäugiger Kapitän bei Archer auftaucht und ihm einen Haufen Koffer mit Reiseaufzeichnungen übergibt. Für Archer steht fest: Er muss irgendwie zum Südpol gelangen und seine Großeltern finden! Gut, dass ihm seine Freunde Adélaïde und Oliver zur Seite stehen. [Quelle]
Ich bin eher zufällig über dieses Büchlein gestolpert, denn gerade der Titel klang höchst amüsant. Der Schreibstil gefiel mir ganz gut dieser war sehr mitreisend und durch die bildliche Beschreibung konnte ich mir sehr gut in die Geschichte hineinversetzen. Auch die vielen Illustrationen tuten ihr übriges und waren liebevoll gestaltet. Es gibt nicht nur schwarz-weiße Zeichnungen in den Kapiteln sondern ganze Seiten die bunt erstrahlen. Er fand es toll das einige Szenen so gut in Szene gesetzt wurden. Die Geschichte selbst ist in drei Abschnitte geteilt wo die drei Kinder sich befreunden, planen und einige Vorbereitungen treffen um auf ihr großes Abenteuer zu gehen. Dazu lernt man auch ein wenig das Leben von Adélaide in Frankreich kennen.
Zur Geschichte, Archer Benjamin Helmsley wächst in einen wundervollen Haus auf. Seine Großeltern sind Naturforscher und ziemlich oft unterwegs. Ihr Haus gleicht einem Museum da sie aller Hand von ihren Reisen mitgebracht haben und dort aufgestellt haben. Doch es gibt auch Menschen die sowas nicht mögen und zwar Archers Mutter. Diese fürchtet das ihr Sohn genauso wird wie seine Großeltern. Um genau das zu verhindern verbietet sie ihm das Haus zu verlassen, außer für die Schule macht sie eine Ausnahme. Doch dann freundet sich Archer mit dem Nachbarsjungen Oliver Glub an, der seht sich zwar nicht so sehr nach Abenteuer wie Archer, dennoch sucht er einen Freund. Das besondere an dieser Freundschaft ist das sie sich über die Dächer in das andere Haus gelangen. Und dann zieht noch die Französin und “Krokodilmädchen” Adélaide ein und angeblich schon einige Abenteuer erlebt haben soll. Gemeinsam schmieden sie einen Plan um in die Antarktis zu kommen um dort nach Archers Großeltern zu suchen. Doch leider gibt es da das ein oder andere Problem?
” … Träumer stellen gern Fragen, die noch nie jemand vor ihnen gestellt hat, sie machen gern Dinge, die noch nie jemand vor ihnen gemacht hat, und das auf eine Weise, an die noch nie jemand vor ihnen gedacht hat. “ (Im Buch S. 76)
Alle drei Protagonisten waren mir sehr sympatisch. Alle drei sind sowas wie Außenseiter und hab das ein oder andere Geheimnis was sie vor den anderen verheimlichen. Aber sie teilen alle den gleichen Wunsch, Freunde finden um nicht mehr ganz alleine zu sein. Für diese drei ist es aus verschiedenen Gründen nicht einfach Freunde zu finden. Welche genau müsst ihr selbst nachlesen. Aber eins kann ich euch sagen sie sind sehr kreativ darin um ihre Ziele zu erreichen, was mich sehr zum Schmunzeln brachte. Was ich aber persönlich schrecklich fand und leicht aufgeregt hat waren in diesem Fall die Erwachsen. Da gibt es auch einige Ausnahmen aber gerade Archers Mutter hätte ich am liebsten geschüttelt. Diese sperrt ihn ein, was schon an Freiheitsberaubung grenzt, und versucht ihn nach ihren Maßstäben zu formen. In dem Fall kein Kind sein, und nur ja und Amen sagen zu dem was sie sagt. Und sein Vater tut nichts. Er bekommt es mit aber sagt dazu kein Wort. Und dann gibt es da noch diese grässliche Nachbarin und neue Lehrerin Mrs. Murkley. Da war meine Deutschlehrerin früher nichts gegen. Furchtbar diese Frau. Zwar gibt es einige Erwachsene die wissen was bei den Kindern los ist aber nichts dergleichen dagegen tun.
“Die höchst wundersame Reise zum Ende der Welt” ist ein schönes, skurriles Buch in dem es viele witzige Begegnungen gibt. Aber vor allem geht es in dieser Geschichte um Freundschaft und Loyalität. Dazu kann das Buch mit liebevollen Illustrationen trumpfen und einen gewissen Charme. Bis zum Schluss hofft und bangt man mit den Kindern ob sie es ans Ende der Welt schaffen. Ich bin nachdem Ende sehr gespannt wie es weitergehen wird und was noch alles auf unseren kleinen Held Archer zukommen wird. Ganz klare Leseempfehlung!
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Foto: Nadine Stang
Cover: Carlsen Verlag
Hummel Wertung mit Picsart