[CarlsenChallenge2018] Sonderaktion – Hogwarts ruft … Meine ersten Wochen
Oktober 25, 2018
Liebes Tagebuch,
wie die Zeit verflogen ist. Nun bin ich schon seit einigen Wochen hier und es fühlt sich immer noch wie ein Traum an. Ein wunderbarer Traum, den ich nicht mehr missen möchten. Ich kann mich noch haargenau an den Tag erinnern, als dieser wichtige und bedeutende Brief bei uns hereingeflattert kam……
“Nach langen bibbern und warten kam endlich der Brief aus Hogwarts, die berühmte Schule für Hexen und Zauberer, bei uns zu Hause an. Da unsere ganze Familie seit Generationen diese Schule besuchte, hatte ich schon angst,dass der Brief nicht rechtzeitig ankommen würde. Was natürlicher Schwachsinn war. Mein großer Bruder Alec besuchte schon das dritte Jahr und erzählte in den Ferien alles mögliche von Hogwarts. Dementsprechend war ich schon seit Wochen sehr aufgeregt. Nun halte ich ihn endlich in den Händen, diesen wunderschönen Brief mit meinen Namen auf der Vorderseite, und ausgerechnet jetzt traute ich mich nicht ihn aufzumachen. Total hippelig schnappte ich mir schnell mein Toastbrot und flitze lautstark die Treppe hinauf in mein Zimmer. Dabei schrie ich lautstark “Er ist da. Er ist da. Endlich ist er da.”
Dort setzte ich mich aufgeregt auf mein Bett und starte erstmal sekundenlang (obwohl es sich wie Stunden anfühlte) diesen Brief an. Nur gedämpft drang die Stimme meiner Mum an mein Ohr:”Ist der Brief da mein Schatz? Schatz, hörst du mich?” Jemand tippte mir auf die Schulter und riss mich somit aus meiner komatösen Starre. “Äh, was hast du gesagt?” Meine Mum lachte leise. “Ich fragte, ob der Brief da sei?” Voller Aufregung hüpfte ich auf dem Bett herum und wedelte mit dem Brief vor ihrer Nase. Mum strahlte und rief daraufhin nach meinen Dad. Dieser kam auch prompt. Beide starrten sie mich jetzt an und warteten darauf, das ich den Brief öffnete. Auch ich wartete darauf, dass sich meine Finger bewegten. Aber sie blieben still. Meine Eltern guckten mich verwirrt an. Dad ging vor mir in die Hocke und fragte mich leise was los sei. Ich erzählte ihm ich hätte Angst. “Was ist, wenn sie mich nicht wollen? Was ist, wenn ich nicht gut genug bin?” Tränen sammelten sich hinter meinen Augen. Mum und er tauschten einen liebevollen Blick miteinander aus. “Schatz, du bist das wunderbarste Mädchen was ich kenne. Sie wären dumm, wenn sie so ein schönes, kluges und dazu schon sehr talentiertes Mädchen wie dich nicht nehmen würden.” Ich war skeptisch. Stimmte es, was er sagte? Bisher hatte mich mein Dad noch nie angelogen. Ich schaute ihn in die Augen und versuchte herauszufinden ob er log. Aber ich konnte keine Lüge erkennen, sondern nur aufrichtige Liebe. Daher strahlte ich ihn mit einer Sicherheit an und riss den Brief auf. Freudestrahlend sprang ich auf und kreischte durch mein Zimmer. Ich durfte wirklich nach Hogwarts gehen. Freudentränen liefen meine Wangen herunter und überglücklich umarmte ich meine Eltern. Ab diesen Zeitpunkt begannen die wunderschönsten und aufregendsten Wochen in meinem noch jungen Leben.
Bei dem Brief war auch eine Liste mit Sachen die ich in Hogwarts benötigen würde. Meine Mum wollte mit mir am nächsten Tag in die Winkelgasse gehen und alles besorgen. Ich konnte in der Nacht nicht schlafen, so aufgeregt war ich. Ich würde bald eine Hogwarts Schülerin sein!
Die Winkelgasse war ein wirklich magischer Ort. So viele coole Läden und eine Menge Menschen. Zuerst besorgten wir meine Bücher und Schreibzeug, danach waren dann die Schulsachen dran. Nach einer kleinen Mittagspause zogen wir weiter und ich durfte mir dann erstmal ein Haustier aussuchen. Gar nicht so einfach. Am liebsten hätte ich alle Tierchen mitgenommen, aber letztendlich habe ich mich für eine süße Katze, mit dem Namen Phibi entschieden. Unser letzter Punkt auf der Liste war der Kauf eines Zauberstabes. Meine Eltern hatten schon mehrmals erwähnt, dass man sich nicht selbst einen aussucht, sondern der Zauberstab sich einen Besitzer. Im Laden angekommen war ich erstmal überwältigt. So viele Stäbe auf einem Fleck hatte ich noch nie gesehen. Der Besitzer Mr. Ollivander begrüßte uns herzlich und führte mich und meine Mum im Laden herum. Ich bestaunte jeden Karton und fuhr vorsichtig mit dem Finger an ihnen entlang. Plötzlich durchzuckte mich bei einem Karton ein kleiner Schlag und um mich herum kam Wind auf. Voller Schrecken sprang ich erstmal einige Schritte zurück. Mr. Ollivander kam freudestrahlend an und meinte, dies könnte mein Stab sein. Er nahm den Karton in die Hand, packte den Stab aus und überreichte ihn mir vorsichtig und voller Neugier. Langsam und ehrfurchtsvoll nahm ich den Zauberstab entgegen. Ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus und es fühlte sich alles richtig an. Mr. Ollivander nickte bekräftigend. Er erklärte uns, dass der Zauberstab ein 10 1/4 Zoller wäre, aus Weidenholz und Einhornmähnenhaar bestand und er wunderschön sei und gut zu mir passte. Wir hatten jetzt alles zusammen und machten uns auf den Weg nach Hause um dort den Koffer für Hogwarts zu packen.”
Wie du siehst, liebes Tagebuch, ist dieses besonderes Ereignis tief in meinen inneren verankert. Es war ein einschneidendes Erlebnis, welches mir auch Wochen später noch eine Gänsehaut beschert. Dadurch passierten wunderbare Dinge, die ich ohne diesen Brief nie erlebt hätte.
“Nachdem mich meine Eltern zum Bahngleis 9 3/4 brachten (das war ein schönes Gefühl, endlich konnte ich selbst mit meinem Gepäckwagen durch die Wand rasen. Ein bisschen Angst hatte ich schon, das ich einfach ab pralle. Aber alles verlief super)und ich beide verabschiedet hatte, suchte ich mir einen Platz im Zug aus. Aus dem Augenwinkel sah ich meinen Bruder bei seinen Freunden. Ich wollte aber erwachsen sein und nicht wie ein Baby zu ihm gehen. Nach einigen Minuten fand ich ein Abteil und setzte mich. Und paar Minuten später fuhr der Zug auch los. Je näher wir Hogwarts kamen desto nervöser wurde ich und als wir endlich da waren, war ich mega angespannt und hatte angst. Vor allem als ich diesen großen Mann mit diesen langen dunklen Bart gesehen hatte. Mein Bruder stellte sich hinter mich und flüsterte mir zu “Das ist Hagrid, unser Wildhüter. Er ist super nett und tut dir nichts. Du brauchst keine Angst haben Butterblume, hier bist du sicher.” Seine Worten nahmen mir ein wenig die Angst. Hagrid führte uns Neuen zur Schule. Auf dem Weg dorthin stolperte ich und rempelte das Mädchen vor mir an. Erst dachte ich, sie würde mich beschimpfen, aber zu meinen Überraschung lächelte sie freundlich und fragte mich ob alles ok sei. Ich bejahte und stellte mich ihr vor. Sie erwiderte die Geste und stellte sich mir als Penny vor. Auf den Weg zur Schule unterhielten wir uns und auch als wir durch das Schloss geführt wurden und dann von einer Professorin in Empfang genommen wurden, standen wir noch zusammen. Die Lehrerin führte uns in eine große Halle. Ich war beeindruckt, vor allem von der Decke , die einen wunderschönen Sternenhimmel zeigte. Vorne angekommen, erklärte sie uns was als nächstes passieren würde. Wir würden den sprechenden Hut aufbekommen und dieser teilte uns in eins der 4 Häuser – Gryffendor, Hufflepuff, Ravenclaw, Slytherin- ein. Mein Bruder war im Gryffindor Haus und es wäre schön auch dorthin zu kommen. Nach und nach wurden alle neuen abgearbeitet. Penny war vor mir an der Reihe und kam zu Gryffindor. Nun war ich an der Reihe. Tief durchatmend schritt ich die Stufen hoch und setzte mich auf den Stuhl. Die nächsten Sekunden zogen sich wie Stunden dahin und dann war der Moment gekommen.
“Hm, was meinst du? In welchem Haus sollte ich dich stecken? Hm, hm, hm…eigentlich ist die Antwort ganz einfach……….nämlich……..(mein Herz pochte wie verrückt, meine Finger waren nass)……GRYFFINDOR” Strahlend lief ich die Treppen zu meinem Haus herunter und setzte mich neben Penny. Mein Bruder zeigte mir einen Daumen nach oben. Puh, nächste Etappe geschafft. Später stieg meine Freude noch mehr an, denn wie sich herausstellte, teilten Penny und ich uns ein Zimmer.
Penny und ich verstanden uns wirklich super. Sie wurde zu einer wirklich guten Freundin. Zusammen bestritten wir nicht nur den Schulalltag sondern hockten auch in unserer Freizeit zusammen und lernten auch für den Unterricht. Wir hatten viele Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel die Liebe zu Tieren , den vermehrten Konsum von mit Schokolade überzogenen Marshmallows. Wir lachten viel und quasselten auch im Unterricht, was uns des öfteren mahnende Blicke der Lehrer einhandelte. In Zaubertränke hatten wir es mit dem lachen so sehr übertrieben, dass uns Prof. Snape zum Nachsitzen verdonnerte. Liebes Tagebuch, du hättest mal sein Gesicht sehen sollen. Das war rot wie eine Tomate. Da musste man einfach nur lachen. Aber von da an versuchten wir in seinem Unterricht leise zu sein. Denn ich hatte nicht noch mal Lust auf 3 Pergamentrollen voll einen Aufsatz über “Benehmen im Unterricht” zu schreiben.
Die Unterrichtsstunden waren alle sehr interessant. Ich hatte früher schon Alecs Schulbücher durchgelesen und war wirklich neugierig auf den ganzen Stoff. Und jetzt alles selbst zu lernen erfüllt mich mit wahrer Freude. Bis jetzt habe ich keine Probleme. Penny und Ich meistern jede Aufgabe zusammen. Mein Bruder nennt uns schon die Siamesischen Zwillinge, weil er uns immer nur zusammen sieht.
Alles an der Schule ist wirklich spannend. Es gibt viele Ecken und Räume die voller Geheimnisse stecken und ihre eigene Geschichte erzählen. In den Gängen hört man auch so einiges. Die älteren erzählen sich von Legenden, wie z.B. von einem Raum der Wünsche erfüllen soll, auch die Geister (Ja, richtig gelesen. Es schweben Geister durch die Gänge) berichten von mysteriösen Ereignissen und schaurigen Geschichten. Wer weiß? Vielleicht werde ich irgendwann solche ein Geheimnis aufdecken oder einen verloren gegangenen Schatz finden ?
Was ich aber mit Sicherheit weiß ist, dass ich die wenigen Wochen die ich jetzt an der Schule bin schon eine Menge gelernt habe und noch mehr lernen werde. Auch bin ich davon überzeugt, das ich in Penny eine wahre Freundin gefunden habe und mit ihr zusammen die Schulzeit in Hogwarts sehr unterhaltsam werden wird.
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Foto: Nadine Stang
Bilder: Pinterest
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