Rezension: Hinter den Spiegeln so kalt von Liza Grimm
November 30, 2022
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Liza Grimm | Hinter den Spiegeln so kalt | Fantasy | 04.10.2022 | 353 Seiten | Verlag: Knaur Verlag | Preis für HC / E-Book: 15,99 / 12,99 | Ansehen bei Amazon | *Rezensionsexemplare
KLAPPENTEXT
Als ihre geliebte Tochter Hannah spurlos verschwindet, stürzt Finja in ein tiefes Loch. Ihr einziger Hinweis auf Hannahs Verbleib ist eine Spur aus Eis im Badezimmer, aber das ergibt doch überhaupt keinen Sinn! In ihrer Verzweiflung sucht Finja schließlich Hilfe bei einer angeblichen Hexe – und stößt auf Ungeheuerliches: Schneetreiben und Schreie wirbeln durch ihre Erinnerungen, und ein fremdes Gesicht, das ihr seltsam vertraut erscheint. Die Antworten auf Finjas Fragen warten hinter den Spiegeln, in einem Reich aus Eis und Schnee. Aber will sie die Wahrheit wirklich wissen? [Quelle]
Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, daher war ich auch sehr neugierig auf ihre neuste Geschichte. Ich mag Märchenadaptionen sehr gerne besonders die um die Schneekönigin haben es mir immer besonders angetan. Ich muss aber gleich anmerken das es hier keine klassische Adaption ist wie man sie eigentlich kennt. Natürlich wird man hier einige Parallelen zum Märchen finden aber irgendwie doch weniger als ich gedacht hätte. Den Schreibstil der Autorin empfand ich als flüssig und locker und dennoch hatte ich ein paar Probleme so richtig in die Geschichte zu finden.
Die Protagonistin Finja hat es nicht gerade leicht. Vor vier Jahren hat schon einmal das Schicksal hart zu geschlagen und nun ist auch noch ihre kleine Tochter Hannah verschwunden. Deswegen macht Finja eine Therapie um das Erlebte zu verarbeiten und soll dabei lernen wieder ins Leben zu finden. Mir gefiel die Darstellung der Protagonistin an sich ganz gut. Ich konnte die Trauer und Verzweiflung von Finja sehr gut nachvollziehen, zwar hätte ich mir an mancher Stelle noch etwas mehr gewünscht aber ansonsten war es sehr glaubhaft. Sie hat in meinen Augen einiges einfach so hingenommen ohne es zu hinterfragen aber jeder Mensch ist ja anders nicht wahr? Auf jeden Fall waren die Hintergründe. warum und weshalb, sehr interessant und wichtig und dennoch hatte ich das Gefühl das hier zu viele Themen angeschnitten wurden. Dadurch wirkte vieles einfach zu oberflächlich.
In der Handlung gab es einige unerwartete Wendungen, wo das eigentliche Grundthema, auch sehr viel tiefer geht als gedacht. Die Triggerwarnung zu Beginn und das Verhalten einer bestimmten Person konnte ich mir recht schnell ausmalen um was es hier geht. Ich fand es aber sehr gut und realistisch verpackt so das man es gut zwischen den Zeilen wahrnehmen konnte. Doch leider kamen die verwobenen Familienverhältnisse sowie die Schattenwelt irgendwie zu kurz. Ich habe da in dieser Richtung einfach etwas mehr erwartet, da hier noch so einige Fragen offen blieben.
“Hinter den Spiegeln so kalt” ist eine Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Es fing stark an, schwächelte dann in der Mitte und zum Ende hin war es wieder ganz gut und dennoch war ich zum Schluss etwas enttäuscht. Mir wurden insgesamt viel zu viele Themen angeschnitten die zu oberflächlich blieben, zwar kam die wichtige Botschaft bei mir an, dennoch hätte ich mir da etwas mehr Tiefe gewünscht. Ich finde es sehr schade so hatte ich das Gefühl das nicht das ganze Potenzial aus der Geschichte rausgeholt wurde, daher ist es für mich nur ne nette Geschichte für zwischendurch.
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Foto: Nadine Stang
Cover: Knaur Verlag
Hummel Wertung mit Picsart