Rezension: Die Stille zwischen den Sekunden von Tania Witte
April 18, 2019
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Tania Witte | Die Stille zwischen den Sekunden | Jugendbuch | 18.03.2019 | 296 Seiten | Verlag: Arena Verlag | Preis für HC / E-Book: 15,- / 11,99 | Ansehen bei Amazon | *Rezensionsexemplar
KLAPPENTEXT
Nur knapp ist Mara einem Bombenattentat in der U-Bahn entgangen. Ihre Mitschüler nennen sie seither „Das Mädchen, das überlebt hat“ und erwarten Betroffenheit von ihr. Aber Mara hat ganz andere Sorgen. Ihre Freundin Sirîn meldet sich immer seltener und scheint plötzlich komplett unerreichbar. Je mehr Mara ihr zu helfen versucht, desto mehr Unverständnis und Ablehnung erntet sie. Was verheimlichen alle vor ihr? Erst als sich ihr Schwarm Chriso in die Suche einschaltet, kommt die erschütternde Wahrheit ans Licht. [Quelle]
Als ich das Buch in der Programmvorschau gesehen habe war ich sehr neugierig drauf. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut dieser war locker und flüssig sodass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Die Autorin hat ihr sehr viel Jugendsprache verwendet was ich sehr gut zur Geschichte gepasst hat. Auch wenn ich nicht mehr zur Altersgruppe gehöre. Es gab auch in der Geschichte viele WhatsApp Verläufe die sich die Charaktere geschickt hatten die ganz interessant waren für die Geschichte.
Wir lernen hier die 16-jährige Mara kennen die gerade ein sehr traumatisches Erlebnis hinter sich hat. Die Menschen die in der Bahn waren und in deren sie Augen sie kurz vorher geblickt hat lassen sie nicht mehr los. Ehrlich gesagt muss dies wirklich schrecklich sein, anders kann ich es mir gar nicht vorstellen. Zudem lernt man Mara und ihre Familie ein wenig kennen und wie ihr Familienleben ist. Das fand ich ganz gut das man da schon mal einen gewissen Überblick bekam. Auch ihre beste Freundin Sirîn, die aus einem ganz anderem Kulturkreis stammt, lernt man ein wenig besser kennen. Man merkt schnell wie viel Sirîn Mara bedeutet. Den es dreht sich viel um sie. Ich konnte es auch verstehen das Mara sich dem Problem, weil ihre Mutter sich verquatscht hat, intensiv beschäftigt. Zudem kommt noch das Mara heimlich in verliebt ist und zwar in ihren Mitschüler und Youtube Star Chriso. Daher kommt sie des öfteren sehr ins Schwärmen.
Ab und an ging mir diese Schwärmerei ziemlich auf den Senkel, da gerade echt was schlimmes passiert war. Genauso wie sich alles nur um ihre Freundin drehte. Ich konnte wirklich nicht verstehen wie sie das einfach so verdrängen konnte. Klar wurden einige Erinnerungsfetzen an den Tag immer mal wieder eingebracht aber dies war mir ein wenig zu wenig. Wobei es sich später, zum Ende des Buches, erklärt. Das Setting hat mir ganz gut gefallen. Warum? Ich komme und lebe in der Landeshauptstadt und musste immer sehr schmunzeln wenn z.B. der Kröpcke oder die Markthalle erwähnt wurde. Dieses Buch und seine Geschichte hat mich sehr für sich eingenommen und ich konnte gar nicht aufhören es zu lesen. Es war bis zum Schluss spannend und ich wollte unbedingt wissen wie die Geschichte endet.
Die Charaktere waren allesamt gelungen und geben nach und nach mehr von sich preis. So rätselt man mit. Man tappt auch ne gewisse Zeit im dunkeln und weiß nie so richtig was nun in der Geschichte echt ist und was nicht. Gerade dadurch kommt die Geschichte ziemlich glaubhaft herüber. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl das irgendwie aufgesetzt wirkte. Zudem hatte ich durch den Klappentext eine ganz andere Geschichte erwartet. Ab einen bestimmten Zeitpunkt hatte ich ne Ahnung in welche Richtung es geht und genau dieses Ende macht mich einfach so sprachlos. Ich musste auch einige Tränen verdrücken weil es mich mitgenommen hat.
“Die Stille zwischen den Sekunden” ist eine mitreißende Geschichte die mich bis zur letzten Seite in den Bann zog. Die Charaktere waren sympatisch und authentisch beschrieben, auch wenn mir ab und an die Schwärmerei auf die nervig ging. Das Ende lässt einen Sprachlos zurück sowie eigentlich das ganze Buch einen emotional mitnimmt. Es geht hier um Freundschaft, Liebe sowie Trauer und Verlust. Ich kann euch dieses Buch nur ans Herz legen.
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Foto: Nadine Stang / Picsart
Cover: Arena Verlag
Hummel Wertung mit Picsart